Wie lange dauert es, bis sich eine Photovoltaikanlage amortisiert?

Die Amortisationszeit und die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage unterscheiden sich teils erheblich zwischen gewerblicher und privater Nutzung, da sich die steuerlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen voneinander abheben.

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Inhaltsverzeichnis

Anschaffungskosten und Förderungen

  • Privat: Private Anlagen sind in der Regel kleiner und kosten oft zwischen 8.000 und 20.000 €, je nach Leistung (in kWp). Für Privatpersonen gibt es spezifische Förderungen wie das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) und teilweise zinsgünstige Kredite (z. B. von der KfW).
  • Gewerbe: Gewerbliche Anlagen sind meist größer und leistungsstärker. Unternehmen können oft von zusätzlichen Förderprogrammen profitieren und höhere Summen für größere Anlagen investieren.

Steuerliche Vorteile

  • Privat: Privatpersonen können unter bestimmten Umständen (z. B. bei Überschusseinspeisung) die Kleinunternehmerregelung anwenden und sind dann von der Umsatzsteuer befreit. In Deutschland gilt für den Erwerb und Betrieb von kleinen Photovoltaikanlagen seit 2023 ein Nullsteuersatz für die Umsatzsteuer.
  • Gewerbe: Unternehmen können die Mehrwertsteuer beim Kauf der Anlage absetzen und die Anlage steuerlich als Betriebsvermögen abschreiben, was sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt. Die lineare Abschreibung für PV-Anlagen beträgt aktuell 20 Jahre, seit 2023 gibt es jedoch die Möglichkeit der Sonderabschreibung von 50 % im ersten Jahr.

Stromnutzung und Eigenverbrauch

  • Privat: Private Haushalte setzen primär auf Eigenverbrauch und speisen überschüssigen Strom ins Netz ein. Der Eigenverbrauch liegt häufig bei etwa 30 % bis 40 % ohne Speicher; mit Batteriespeicher kann dieser auf 60 % bis 80 % erhöht werden.
  • Gewerbe: Gewerbebetriebe mit hohem Tagesstrombedarf (z. B. Büros, Werkstätten oder Produktionsbetriebe) können deutlich mehr Solarstrom selbst nutzen und damit Eigenverbrauchsquoten von 70 % und höher erreichen. Das senkt die Amortisationszeit erheblich.

Einspeisevergütung und Strompreis

  • Privat: Private Anlagenbetreiber profitieren u.A. von der Einspeisevergütung für nicht selbst verbrauchten Strom. Die Amortisation wird schneller erreicht, wenn der Eigenverbrauch erhöht wird, da hier dann Strombezugskosten gespart werden können.
  • Gewerbe: Unternehmen haben oft spezielle Stromverträge und zahlen weniger für Strom. Dennoch wird dieser Strombezug in der Regel immer höher sein als der kalkulatorische Preis von eigens erzeugtem Strom. Daher kann es wirtschaftlich sinnvoller sein, möglichst viel Solarstrom selbst zu nutzen und die Einspeisung zu minimieren.

Betriebs- und Wartungskosten

  • Privat: Die Betriebs- und Wartungskosten einer privaten Anlage sind oft minimal, da diese weniger aufwendig installiert und kleiner dimensioniert ist.
  • Gewerbe: Gewerbliche Anlagen haben durch ihre größere Fläche höhere Wartungskosten und meist auch spezifischere Anforderungen an Überwachung und Instandhaltung.

Amortisationszeit im Vergleich

  • Private Anlagen amortisieren sich typischerweise nach 8 bis 15 Jahren, je nach Standort, Eigenverbrauch und Strompreis.
  • Gewerbliche Anlagen amortisieren sich meist schneller, oft bereits nach 5 bis 10 Jahren. Das liegt an den höheren Eigenverbrauchsquoten und steuerlichen Vorteilen.

Zusammenfassung: Gewerbliche Photovoltaikanlagen profitieren besonders von steuerlichen Vorteilen und hohen Eigenverbrauchsquoten, während private Anlagen stärker auf Einspeisevergütung und Speicherlösungen setzen, um die Amortisationszeit zu optimieren.

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