Welche Voraussetzungen muss mein Dach erfüllen, um es für Photovoltaik nutzen zu können?

Um ein Dach für Photovoltaik (PV) zu nutzen, gibt es verschiedene Voraussetzungen, die sowohl für Gewerbeimmobilien als auch für Privathaushalte gelten. Hier eine differenzierte Übersicht:

Schlagwörter:

direkt teilen:

Weitere FAQ-Beiträge nach Kategorien:

Weitere FAQ-Beiträge nach Schlagwörter:

Inhaltsverzeichnis

Dachausrichtung und Neigung

  • Privathaushalte:
    Optimal ist eine Südausrichtung, aber auch Ost- oder Westdächer sind geeignet, wenn sie nicht stark beschattet sind. Die Neigung sollte idealerweise zwischen 30° und 35° liegen. Flachdächer können mit speziellen Halterungen nach Süden ausgerichtet werden.
  • Gewerbeimmobilien:
    Gewerbeimmobilien haben oft Flachdächer, die flexibel durch Aufständerungen in die gewünschte Neigung (meist 15° bis 30°) gebracht werden können. Auch hier ist eine möglichst südliche Ausrichtung optimal, aber größere Dachflächen können oft Ost-West-Ausrichtungen kompensieren, indem mehr Module installiert werden. Auch abhängig von der geplanten Nutzung kann eine Ost-West Ausrichtung gut geeignet sein, um über den ganzen Tag Strom gleichmäßig und abgestimmt auf den Lastgang zu erhalten.

Dachfläche und Größe

  • Privathaushalte:
    Für private Anlagen reichen in der Regel kleinere Flächen aus, oft etwa 20 bis 50 m², um den Strombedarf eines Haushalts zu decken. Selbst kleinere Dächer können für PV geeignet sein, wenn die Anlage entsprechend skaliert wird.
  • Gewerbeimmobilien:
    Hier stehen meist größere Dachflächen zur Verfügung, was sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt. Flächen von mehreren Hundert oder Tausend Quadratmetern sind keine Seltenheit. Je größer die verfügbare Fläche, desto höher das Potenzial zur Stromerzeugung und den Eigenverbrauch bzw. Einspeisung ins Netz.

Tragfähigkeit des Dachs

  • Privathaushalte:
    Die Statik muss ausreichen, um das zusätzliche Gewicht der PV-Anlage zu tragen (in der Regel ca. 10 bis 20 kg pro Quadratmeter). Bei älteren Gebäuden empfiehlt sich eine statische Überprüfung durch einen Fachmann.
  • Gewerbeimmobilien:
    Da hier oft größere Flächen mit mehr Solarmodulen belegt werden, ist die Tragfähigkeit des Dachs noch entscheidender. Besonders bei Flachdächern muss überprüft werden, ob das Gewicht der Module und der notwendigen Aufständerungen ohne Probleme getragen werden kann. Eventuell sind statische Anpassungen erforderlich.

Verschattung

  • Privathaushalte:
    Schatten durch Bäume, Schornsteine oder benachbarte Gebäude kann die Leistung der PV-Anlage deutlich verringern. Eine Analyse der Verschattung zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten ist sinnvoll.
  • Gewerbeimmobilien:
    Gewerbegebäude stehen oft auf größeren Flächen mit weniger umgebenden Hindernissen. Dennoch sollte auch hier auf potenzielle Schattenquellen (z. B. Lüftungsanlagen oder benachbarte Gebäude) geachtet werden.

Dachzustand und Material

  • Privathaushalte:
    Das Dach sollte in einem guten Zustand sein, da PV-Anlagen eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren haben. Ist eine Dachsanierung absehbar, sollte diese vor der Installation der PV-Anlage durchgeführt werden. Unterschiedliche Dachmaterialien (Ziegel, Blech, Schiefer) erfordern jeweils spezielle Montagesysteme.
  • Gewerbeimmobilien:
    Hier gelten ähnliche Anforderungen. Bei Flachdächern aus Bitumen, Kies oder Blech sind spezielle Haltesysteme erforderlich. Auch sollte das Dach vor der Installation auf mögliche Sanierungsbedarfe geprüft werden.

Genehmigungen und rechtliche Rahmenbedingungen

  • Privathaushalte:
    In der Regel sind keine besonderen Genehmigungen erforderlich, es sei denn, das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Es empfiehlt sich dennoch, die regionalen Bauvorschriften zu prüfen.
  • Gewerbeimmobilien:
    Für größere Anlagen auf Gewerbedächern können Genehmigungen erforderlich sein, insbesondere, wenn Strom ins Netz eingespeist wird. Zudem gelten hier häufig spezielle Vorschriften zur Brandschutzplanung und zur Nutzung von Dachflächen.

Elektrische Anschlussmöglichkeiten

  • Privathaushalte:
    Es muss ein geeigneter Anschluss ans Stromnetz vorhanden sein, um den erzeugten Strom zu nutzen oder überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen. In der Regel ist der Anschluss unproblematisch, er sollte aber von einem Elektriker überprüft werden.
  • Gewerbeimmobilien:
    Größere Anlagen erfordern oft einen stärkeren Netzanschluss, insbesondere, wenn der Strom großflächig eingespeist wird. Hier kann es erforderlich sein, das Stromnetz vor Ort entsprechend zu verstärken oder anzupassen. Nicht selten wird ein (zusätzlicher) Trafo installiert.

Fazit:

Für beide Gebäudetypen gelten ähnliche Grundvoraussetzungen, jedoch müssen bei Gewerbeimmobilien aufgrund der größeren Dimensionen und spezifischen Anforderungen (wie Tragfähigkeit und Genehmigungen) zusätzliche Aspekte berücksichtigt werden.

Dein Gewerbe

Deine Energie

Steige mit deinem Unternehmen auf Photovoltaik um